Warum schwarz-weiß Fotografie?
- augenzauberei9
- 6. Feb.
- 1 Min. Lesezeit
Auch eine Frage, mit der ich immer wieder konfrontiert werde und auf die es sehr schwer ist, eine gute Antwort zu liefern.
Wer den ein oder anderen Lost Place kennt weiß, dass Farben sehr hervorstechen. Das Männersanatorium der Beelitzer Heilstätten beispielsweise, war durch Blautöne und Weiß gekennzeichnet. Auch habe ich schon Bäder in pink oder anderen Farben vorgefunden, was natürlich eine absolute Besonderheit bleibt. Oftmals höre ich eben deswegen, dass man die Bilder unbedingt farbig lassen sollte.
Aber ..
.. das bin dann nicht mehr ich. Das ist dann nicht mehr AugenZauberei.

Warum also nun schwarz-weiß? Ich versuche eine sinnvolle Antwort niederzuschreiben:
Die meisten Motive, die ich fotografiere, haben etwas mit Verfall zu tun. Da steckt Geschichte drin, die wir uns nicht mal ansatzweise vorstellen können. Wenn wir an historische Bilder denken, fallen uns doch als erstes schwarz-weiß Aufnahmen ein. Oftmals, wenn man an die Hochzeitsbilder von seinen Urgroßeltern denkt, auch Sepia. Schwarz-weiß bringt mit seinen Kontrasten etwas zum Vorschein, was in Farbe vielleicht verborgen bleiben würde. So gesehen dokumentiere ich größtenteils Geschichte, Kontraste zwischen heute und damals, wobei lediglich eins immer auf seine eigene Art und Weise vorhanden war: das Licht, die Sonne.
Strukturen kann man viel vertiefter darstellen, Licht- und Schattenspiele können besser eingefangen werden und die Bearbeitung in s/w, vertuscht gern einige ungeplante fotografische Fehler.
Sie drücken dadurch andere und tiefgehende Stimmungen aus und lenken das Auge ganz automatisch. Für mich kommt nichts anderes mehr in Frage, weil ich viel zu sehr mit Licht und Schatten spiele und die Tiefe erst in s/w zur Geltung kommt.
Das ist mein Weg der Fotografie. Welchen Weg schlägst du ein?



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