top of page

Ist das denn alles so legal?

  • augenzauberei9
  • 5. Feb.
  • 3 Min. Lesezeit
Hast du denn keine Angst, erwischt zu werden? Bist du allein unterwegs? Wie bekomme ich eine Genehmigung? Kennst du überall den Eigentümer?

Fragen über Fragen, denen man oftmals ausgeliefert ist. Wer in der Lost Place-Szene etwas unterwegs ist weiß, wie schwer es uns gemacht wird, überhaupt noch irgendwo rein zu kommen.


Sollte es ein Ort auf gut Glück sein, ist Vorinformation und Lokalisation immer das A und O.

Befindet sich das Gebäude beispielsweise inmitten einer Stadt oder vielbefahrenen Hauptstraße, steigt in mir schon ein negatives Bauchgefühl auf.

Ist es aber ein Ort, der sehr abgeschottet liegt, kaum bis gar keine Menschen drumherum und ganz leicht zugänglich, spricht absolut nichts gegen diese Einladung. Dennoch: diese Entscheidung muss jeder für sich selbst treffen. Durch meinen Job, schraube ich diese Ausflüge sehr runter. Ich versuche dann doch, den offiziellen Weg einzuschlagen.


Eigentümer ausfindig machen (Recherche und andere Quellen machen es oftmals möglich), anrufen oder Mail schreiben und dann ergibt sich der Rest von ganz allein. Der Vorteil daran: man erfährt sehr viel über geschichtliche Aspekte, individuelle Stories. Gerade die älteren Eigentümer freuen sich über das Interesse. Und wer kann es nicht nachvollziehen - sie erzählen mit Leidenschaft und Hingabe und sind sehr froh über kurzen Besuch. Dies durfte ich schon mehrfach erleben.

Manchmal sind es nicht nur die Erzählungen, die ich genießen darf. Oftmals gibt es auch Fotos aus damaligen Zeiten, um besser in die Gebäude eintauchen zu dürfen. So etwas erfahren zu dürfen, ist etwas ganz besonderes. Jeder, der mal die Suchmaschinen genutzt hat wird einsehen, dass es zu vielen Themen kaum Bilder zu finden gibt.

Einige wollen für die Besichtigung einen kleinen Obolus, einige wiederum nicht. Das ist ganz individuell und sollte definitiv erfragt werden.


Auch wenn es sehr kostspielig ist, und meinen Durst nach neuen oder mir unbekannten Orten kaum stillt, buche ich am liebsten Fototouren über den Anbieter go2know. Von 3 bis 6 Stunden hat man ganz legal Zeit, das Gebäude selbstständig zu erkunden, ohne sich Gedanken machen zu müssen, dass jeden Moment jemand um die Ecke kommt.

Was ist das Positive daran? Die Teilnehmeranzahl ist je nach Lost Place begrenzt, damit der Ort nicht zu überlaufen ist und man kaum Bildstörungen auffängt. Der Austausch mit anderen Fotografen ist Gold wert. Auch das gesamte Team von go2know ist an Sympathie kaum zu übertreffen. Sie stehen jederzeit bei Fragen zu Verfügung. Die Orte sind sowohl in Thüringen, Sachsen, Brandenburg usw. zu finden.


Ich selbst habe über go2know schon mehrere Fototouren gebucht. Um diese einmal aufzulisten:


  • Beelitz Heilstätten - Männersanatorium (2 Mal - Fotografin und einmal als Model)

  • Das Gefängnis in Köpenick

  • Die verbotene Stadt Wünsdorf (2 Mal - Fotografin und einmal als Model)

  • Die Lungenheilstätte in Kolkwitz

  • Die Veterinärschule in Thüringen

  • Exklusivtour in Berlin Buch

  • Das Wasserschloss bei den 1000 Eichen (im Mai 2025)


Komisch, in meiner Erinnerung schien es viel mehr, aber tatsächlich täuscht dies.


Gerade auf der gebuchten Fototour von go2know, bin ich liebend gern allein unterwegs. Wer ein Hobby hat, wird es nachvollziehen können, wenn ich von der sogenannten Bubble spreche, in der mich keiner stören soll. Ich liebe es, im Alleingang Gebäude zu erkunden oder mir im stockdusteren Keller vor Respekt und der Ungewissheit, was mir als nächstes wohl begegnen wird, vor Angst ab und an in die Hose zu machen.


Egal auf welchem Weg: ich sauge die wenigen Stunden auf, arbeite mit dem Licht, schöpfe die Zeit voll uns und sehe es überhaupt nicht als Nachteil, wenn die Fahrt länger als 2 Stunden andauert. Im Gegenteil: bei der Anreise steigert es die Vorfreude und bei der Heimfahrt knistert in mir schon die Vorfreude, meine geschossenen Fotos zu sichten und zu bearbeiten.



ree


 
 
 

Kommentare


bottom of page